Inhalt
Familienromane
Wer wäre nicht schon einmal auf den ersten Satz aus "Anna Karenina" gestoßen: "Alle glücklichen Familien gleichen einander, jede unglückliche Familie ist auf ihre eigene Weise unglücklich." Ob das auch für die Literatur der Gegenwart zutrifft, wollen wir untersuchen.
Nachdem uns Thomas Mann mit den Buddenbrooks zu Beginn des 20. Jahrhunderts gezeigt hat, wie sich die Geschichten von individuellen Protagonisten und ihrer Gegenwart in einem Familienroman erzählen lassen, untersuchen wir, ob dies auch in der Gegenwartsliteratur gelingen kann. Kennen wir die erzählten Lebenswelten der Familien und Schwierigkeiten? Erschließen sich uns neue und bisher nicht gekannte Konstellationen und Geschichten? Spiegeln sich unsere eigenen Erfahrungen oder stehen wir vor dem Fremden?
Wir beginnen mit Fatma Aydemirs "Dschinns". Nach dem Erwerb einer Wohnung in Istanbul stirbt Hüseyn an einem Herzinfarkt - wir begleiten die einzelnen Familienangehörigen mit alle ihren Gedanken und Gefühlen auf der Reise zur Beerdigung.
In Henning Ahrens? "Mitgift" wird über mehrere Generationen hinweg die Geschichte einer niedersächsischen Bauernfamilie erzählt und von dem, was ihre einzelnen Mitglieder und andere Bewohner*innen des Dorfes in dieser Zeit erlebt haben, wo sie schuldig geworden sind, was sie geprägt hat.
Mit "Aus und davon" von Anna Katharina Hahn lernen wir die Mitglieder und vielfältigen Probleme einer sehr gegenwärtig wirkenden Familie und deren Geschichte kennen.
Als letzten lesen wir einen Roman aus Südafrika, "Das Versprechen" von Damon Galgut, und nehmen dort in bewegter Zeit über drei Jahrzehnte am Leben einer weißen Familie teil.
4 Termin(e)
Montag, 18:00 Uhr