Themen: Systemik, Beratung, Familienbrett, Fragetechnik, Coaching
INHALT
Die systematische Beratung betrachtet den Menschen, wie der Name schon sagt, als ganzheitliches Individuum innerhalb seiner jeweiligen Systeme. Das kann mal die Familie, mal eine Gruppe oder aber auch ein Einzelner innerhalb einer Organisation oder an seinem Arbeitsplatz sein. Die sozialen Verbindungen werden als lebendige Organismen wahrgenommen. Die systemische Beratung beschäftigt sich schon in der Ausbildung mit dem Erkennen und Analysieren von Problemen innerhalb solcher Gefüge. Bei der anschließenden therapeutischen Arbeit wird der/die Berater*in direkt in das Umfeld mit einbezogen.
Ansätze der systemischen Beratung
Probleme entstehen in den meisten Fällen nicht aus dem Einzelnen heraus, sondern immer innerhalb eines Gefüges. Der hilfesuchende Mensch, Coachee, wird daher in der systemischen Beratung niemals als Ursache betrachtet. Er ist gewissermaßen der Symptomträger für Störungen im System. Daher gibt er die für die Therapie oder Beratung wichtige Hinweise auf ungelöste Problemstellungen. Auf dieser Basis wird dann das sogenannte "systemische Setting" ermittelt. Die Verknüpfungen innerhalb der verschiedenen sozialen Gefüge werden analysiert und auf dieser Basis im Vorfeld ein Ausgangspunkt definiert.
Danach können konkrete Zielsetzungen abgestimmt werden. Diese Vereinbarung wird immer zwischen Klient*in und Berater*in geschlossen. Diese Phase bezieht so den Betroffenen direkt in die Lösungssuche mit ein: Selbstreflexion ist das Stichwort. Erst danach kann die Beratungsarbeit angestoßen werden. Bereits in der systemischen Beratungs-Ausbildung erlernen Sie komplexe Zusammenhänge innerhalb der unterschiedlichsten Systeme zu erkennen und gemeinsame Ziele festzulegen.
Eigeninitiative und Verantwortung auf beiden Seiten werden innerhalb der systemischen Beratung immer wieder überprüft. Diese Reflektionsschleifen sorgen dafür, dass die Hilfe einerseits genau auf die Situation abgestimmt wird.
Die systemische Beratung arbeitet mit der Eigeninitiative und -verantwortung der Coachees. Während der Beratung lernen sie durch diese ständige Revision und Selbsterfahrung sich selbst innerhalb des Gefüges besser kennen: Nur so kann aus ihnen heraus ein Heilungsprozess angestoßen werden.
Den therapeutischen Abschluss erreichen Sie nur mit einem Nachweis der staatlichen Zulassung zum Therapieren durch das Heilpraktikergesetz bzw. Approbation ODER durch eine zusätzliche Belegung Heilpraktiker*in Psychotherapie.
AUSBILDUNGSBESTANDTEILE
- Grundlagen der Theorie
- Verschiedene Ansätze und Schulen der Systemik
- Grundbegriffe und Grundlagen der systemischen Beratung und des systemischen Coachings
- Kommunikationspsychologie – die wichtigsten Modelle neben dem Systemischen Ansatz
- Psychosoziale Rahmenbedingungen
- Systemische Prozesse in Familien
- Systemische Prozesse in der Arbeitswelt
- Grundlagen der Praxis systemischer Beratung und Coachings
- Ablaufplanung eines Coachings oder einer Beratung
- Werkzeuge der Kontaktphase
- Werkzeuge zur Klärung des Auftrages
- Werkzeuge der Veränderungsphase
- Werkzeuge zur Untersuchung der Zielerreichung
- Therapeutische Settings
- Die systemische Haltung
- Gruppendynamische Prozesse – Teambuilding
- Widerstand und Übertragung
- Methodik der Prozessarbeit entsprechend der systemischen Ansätze
- Systemische Fragetechniken
- Wirklichkeits- und Möglichkeitskonstruktionen
- Arbeit mit Metaphern und inneren Bildern
- Die Arbeit mit symbolischen Gegenständen und Visualisierung
- Interventionen und Unterbrechungsrituale
- Grundformen der hypnosystemischen Arbeit
- Körper- und bewegungsorientierte Ansätze in der systemischen Beratung
- Mediation
- Besondere Arbeitsfelder und Methodenvertiefung:
- Inklusion und Systemik
- Nonverbale Arbeit
- Interkulturelle Arbeit
- Konflikt als Chance – Arbeiten mit Konfliktpartnern
- Ressourcenorientiertes Arbeiten mit besonderen Familienthemen
- Ressourcenorientiertes Arbeiten mit besonderen Themen der Arbeitswelt
- Praxistraining, Fallbeispiele und
- Supervision
TEILNAHMEVORAUSSETZUNGEN
- Beratungsgespräch
ZIELGRUPPE
Die Weiterbildung eignet sich für Teilnehmende aus den Bereichen psychosoziale Versorgung (Sozialarbeiter*innen, Heilpädagog*innen, Familienberater*innen, Psycholog*innen und Ärzt*innen) genauso wie aus der Bildungs- und Kulturarbeit (Pädagog*innen, Theolog*innen und Sozialpädagog*innen).
ABSCHLUSS
- Systemische/r Berater*in
AUSBILDUNGSDAUER
- ca. 1 Jahr
- Sonstiges Merkmal
- Systemischer Coach [privatrechtlich]