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Skizzen zwischen Psychologie und Literatur

Es gibt Menschen, die einem die Sprache verschlagen. Andere fordern uns geradezu heraus, Geschichten über sie zu erzählen. Frei nach Peter Handke könnte man sogar versuchen, mit Sprache zu reagieren auf alle, die uns über den Weg laufen.
Während sich die Psychologie von Charakterkunden abwendet und Skalen bevorzugt, um Individuen zu beschreiben, gibt es in der Literatur ein virtuoses Beispiel für eine Typologie, die zeitlos ist: "Der Ohrenzeuge" von Elias Canetti. Nach klassischem Vorbild (Theophrast) skizziert der Literaturnobelpreisträger fünfzig Charaktere. Die Königskünderin. Der Tränenwärmer. Die Mannsprächtige. Der Schönheitsmolch ? Schwarzer Humor, große Menschenkenntnis und eine Milde auch gegenüber schwierigen Mitmenschen zeichnen die 1974 veröffentlichten Porträts aus. Möglicherweise entdecken Sie in den Texten eigene Persönlichkeitszüge. Oder es fallen Ihnen Personen ein, über die man heute ein Update im Stil Canettis schreiben könnte. Darüber können wir ein wenig philosophieren. Und falls Sie zu denen gehören, die selbst Texte schreiben, dann kommen Sie nebenbei sicher auf neue Ideen.
Rutger Emm lebt als Autor, Lektor, Schreibcoach und Verleger im Taunus.
Die Online-Veranstaltung findet über Zoom statt und der Zugang erfolgt ganz einfach über einen Link. Für aktive Teilnahme sind Kamera und Mikro hilfreich. Bitte geben Sie bei der Anmeldung Ihre E-Mail-Adresse an, damit Ihnen wenige Tage vor Veranstaltungsbeginn der Zugangslink geschickt werden kann.

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Dienstag, 19:00 Uhr