Inhalt
Die Bestimmung des Verhältnisses der Geschlechter bildet seit der griechischen Antike ein immer wiederkehrendes Thema der praktischen Philosophie. Bis weit in das 20. Jahrhundert dominierte dabei die - angeblich in der Natur der Frau fundierte - Vorstellung von der Überlegenheit des Mannes über die Frau bzw. der Eheherrschaft des Mannes. Insbesondere die neuzeitliche Naturrechtslehre zementiert dieses ideologische Konstrukt. In der Epoche der französischen Revolution wird die Rolle der Frau zum Gegenstand der Emanzipationsdiskurse (Th. G. von Hippel, Olympe de Gouges, Mary Wollstonecraft). Aber erst die feminstischen Theoretikerinnen (Simone de Beauvoir, Judith Butler u. a.) der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts stellen die bürgerliche Rollenverteilung radikal in Frage: "Man kommt nicht als Frau zur Welt, man wird es" (Simone de Beauvoir). Der Kurs soll anhand ausgewählter Texte den Wandel der philosophischen Geschlechtertheorien nachzeichnen.
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Dienstag, 19:00 Uhr