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Online-Seminar Suchtkranke Eltern und ihre Kinder respektvoll verstehen und wirksam unterstützen

Inhalt

In Deutschland leben ca. 2,7 Mill. Kinder unter 18 Jahren mit mindestens einem alkoholkranken Elternteil zusammen. Weiteren Schätzungen zufolge leben ca. 40.000 Kinder mit mindestens einem drogenkranken Elternteil im Haushalt. Durch die verbreitete gesellschaftliche Akzeptanz von Alkohol, Zigaretten und Medikamenten mit Suchtpotential, gibt es bis heute keine einheitlich verlässliche Datenbasis. Gleichwohl liegen die Gesundheitskosten für Kinder aus suchtbelasteten Familien bei 32% über dem von Kindern aus nichtsüchtigen Familien. Parallel dazu weist die mit der Suchterkrankung einhergehende Tabuisierung und Verharmlosung seitens der betroffenen Eltern eine starke Distanz zu Hilfesystemen auf. Durch co-abhängige Dynamiken entwickelt sich in Familien und deren Netzwerken ein geschlossenes System, dass das suchtkranke Familienmitglied in den Fokus der Aufmerksamkeit nimmt. In Vergessenheit geraten häufig (mitunter schon in der Schwangerschaft) die Kinder im System. Ihren Entwicklungsbedürfnissen können suchtbelastete Eltern nur sehr unzureichend nachkommen. Fachkräfte der Jugendhilfe müssen sich mit einem komplexen System auseinandersetzen und dabei professionell differenzieren, um angemessene Interventionen anzubieten oder eine Gefährdung angemessen einzuschätzen.

Ziele:

  • Die Fachkräfte vertiefen ihre Kenntnisse zu Suchterkrankungen, die sie in die Lage versetzen die betroffenen Eltern fachlich fundierter zu begleiten.
  • Sie erlangen einen Zuwachs an Sicherheit, um die Erziehungsfähigkeit in unterschiedlichen Phasen des Konsums oder des schrittweisen Verzichts auf Suchtmittel einzuordnen.
  • Darüber hinaus erweitern sie ihre Kenntnisse über hilfreiche Interventionen für die eigene pädagogische Praxis.

Inhalte sind u.a.:

  • Systemisch wertschätzende Haltung bei Suchtmittelkonsum und die Bewertung von Rückfällen
  • Grundlagenwissen zu süchtigem Verhalten mit Schwerpunkt Alkohol (illegale Drogen, Zigaretten, Medikamente, Spielsucht werden thematisiert)
  • Klassische Copingstrategien des Systems
  • Auswirkungen der Erkrankung auf die mitbetroffenen Kinder
  • Erarbeitung gewichtiger Anhaltspunkte für eine KWG
  • Konzepte und Materialien zur Stärkung von Kindern
  • Angebote zur Stabilisierung der suchtbelasteten Eltern
  • Arbeit mit dem Tetralemma, Reframings und Einführung in das Konzept Motivierende Gesprächsführung.

Arbeitsformen/Methoden:
Präsentation, Impulsreferate, Kleingruppenarbeit, systemische Methoden, Arbeit zur Gefährdungseinschätzung anhand von Fallbeispielen mit Supervisionsanteilen u.a.

Zielgruppe:
Fachkräfte aus Familienzentren, Kindertagesstätten, Beratungsstellen, ambulanter und stationärer Jugendhilfe, Einrichtungen der Familienbildung etc.

Referentin: Petra Baumgärtner, Diplom-Sozialpädagogin (FH), Personalentwicklerin (M.A.), systemische Beraterin, Therapeutin und Supervisorin. Langjährige Erfahrung in der Kinder- und Jugendhilfe mit psychisch erkrankten Eltern und im psychiatrischen Kontext.

Unterrichtsart
Web-Seminar