Inhalt
In Deutschland ist jede 4. Frau mindestens einmal in ihrem Leben von Gewalt seitens ihres aktuellen oder früheren Partners betroffen. Diese häusliche Gewalt zeigt sich als Kombination verschiedener Formen – psychische und physische Gewalt, Drohungen, Kontrolle, Kontaktverbote etc. Das Hilfesystem hält Frauenhäuser und Fachberatungsstellen u.a. bereit und unterstützt damit betroffene Frauen und deren Kinder in angemessener Weise. Trotzdem wünschen viele Klientinnen keine Trennung, sondern eine Beendigung der Gewalt seitens des Partners. Andere wünschen eine Trennung und wollen/müssen wegen gemeinsamer Kinder auf der Elternebene kooperieren. Wieder andere wünschen eine Trennung und erleben beim nächsten Partner eine Wiederholung der Gewalt. Der vorliegende Kurs möchte Praktikerinnen ermutigen neue professionelle Wege in der Beratungsarbeit zu gehen, um Möglichkeiten herauszuarbeiten, wie Gewalt in Partnerschaften wirkungsvoll beendet werden kann.
Ziel:
- Kennenlernen systemischer Theorie und Haltung
- Perspektiverweiterung Allparteilichkeit/Parteilichkeit
- Erweiterung des bisherigen Methodenrepertoires
- Reflexion der eigenen Haltung
Inhalte sind u.a.:
- Einführung in die Systemtheorie und den nutzbaren Perspektiven für die Arbeit mit gewaltbetroffenen Frauen und Kindern
- Auseinandersetzung mit systemischer Haltung zugunsten der Entdeckung der Möglichkeitsräume zwi-schen Parteilichkeit und Allparteilichkeit
- Kennenlernen und Einüben systemischer Grundlagenmethodik (Hypothesenbildung, Reframing, Genogrammarbeit, systemische Fragetechniken
- Systemische Auftragsklärung und Prozessgestaltung kennenlernen und erproben
- Vorstellung und Ausprobieren einer Vielzahl verschiedener Methoden in der Einzelberatung mit dem Fokus auf häusliche Gewalt
Arbeitsformen: Theoretischer Input, systemischer Übungen und Methoden im Plenum/in Kleingruppenarbeit, Rollenspiele an Fallbeispielen, Reflexionsschleifen, Supervision.
Zielgruppe: Fachkräfte aus Frauenhäusern, Frauenberatungsstellen, Interventionsstellen u.a. Interessierte aus der beratenden Tätigkeit von Frauen.
Referentin: Petra Baumgärtner, Personalentwicklerin M.A., Diplom-Sozialpädagogin (FH), Systemische Beraterin, Therapeutin und Supervisorin (SG), Fortbildung PEP® (nach Dr. M. Bohne) Langjährige Erfahrung in der Kinder- und Jugendhilfe, freiberuflich tätig in eigener Praxis u.a. als systemische Supervisorin, Prozessbegleiterin in Organisationen und Trainerin.
- Unterrichtsart
- Blended Learning